Sankt Goarshausen

Am guten Alten

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… in Treue halten

Sankt Goarshausen, ein Ferienparadies für Nostalgiker. In mindestens einem der Restaurants stammen zumindest einige der Sanitäranlagen aus der Zeit, als es in Koblenz noch vierstellige Telefonnummern gab. Das ist absichtlich vorsichtig formuliert. Eigentlich ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit und einen sparsamen Umgang mit Ressourcen. Oder?

Diesen (oberen) Teil des Artikels habe ich heute morgen geschrieben, bevor wir aufbrachen zu Tal toTal. Als wir zurück kamen, flaute der Trubel in Sankt Goarshausen langsam ab. Die Mitglieder der Altstadtinitiative hatten ihre Wisperforellen und ihren Wein längst an die zahlreichen hungrigen Radfahrer verfüttert bzw. ausgeschenkt und hatten sich in der nunmehr wieder leeren Altstadt zum Abendschoppen zusammengesetzt. Wir wurden eingeladen auf einen Wein und eine Schnitte Brot mit Ziegenwurst. Und im Nu waren wir wieder bei dem Thema. Tourismus und Gastronomie. In Sankt Goarshausen. Ein wichtiges Thema, denn durch diverse Gebietsreformen sind hier in den vergangenen Jahrzehnten etliche Arbeitsplätze in der Verwaltung weggefallen, der Tourismus ist also der wichtigste Wirtschaftszweig. Doch auch der hat sich seit den Siebzigern rasant verändert. Plötzlich wollte man seinen Urlaub lieber in Griechenland, der Türkei oder Tunesien verbringen, als an der Loreley. Der Schock darüber scheint den Menschen hier noch heute in den Knochen zu stecken. Und ich habe das Gefühl, manche haben es sich in der Verliererrolle so richtig gemütlich gemacht.
Die Burgenbloggerin hat die Haltung in dieser Sache einmal ironisch auf den Punkt gebracht: „Früher war mehr Lametta“. Seitdem ich in dieser Stadt ein- und ausgehe, höre ich es immer wieder: Früher. Da war alles gut. Viele Gäste. Viele Hotels. Unglaublich viele Kneipen.

Die Klage ist des Kaufmanns Gruß

Und heute? Kommt keiner mehr? – Könnte man denken. Der heutige Tag sprach zwar gegen diese These, aber könnte ja eine Ausnahme gewesen sein.
Nur höre ich seit Jahren auch die andere Perspektive. Bekannte und Kollegen, die die Königsetappe (des Rheinsteigs: von Kaub nach Sankt Goarshausen bzw. umgekehrt) wandern, sagen: Zum Übernachten fahren wir auf die andere Rheinseite. In Sankt Goarshausen haben wir kein Zimmer gefunden.
Erstaunlich, nicht wahr?
Nach nun zweieinhalb Jahren in der Stadt habe ich die meisten der Gastronomen kennengelernt. Ihre Zahl ist überschaubar. Keine/-r von ihnen scheint schlechte Geschäfte zu machen. Ich wage deshalb die These:

Hier gibt es nicht zu wenige Gäste, sondern zu wenige Hotels

und zu wenig Konkurrenz. Für Wanderer ist es schwer, eine Unterkunft für nur eine Nacht zu finden.
Die Hoteliers weinen den alten Zeiten nach, als die Gäste eine, zwei oder drei Wochen blieben. Für nur eine Nacht mögen sie nicht vermieten.

Programm der Loreley-Freilichtbühne Sommer 2015

Sommer 2015 – Die nächsten Konzerte auf der Loreley

Die Loreley-Freilichtbühne beschert der Gegend im Sommer fast jedes Wochenende Tausende von Gästen.
Wäre schon merkwürdig, wenn die örtliche Gastronomie davon nicht profitieren würde. Mein Eindruck ist: wer hier tüchtig ist und zielstrebig aufbaut, hat schnell Erfolg. Beispiele sind der Nassauer Hof, das Café Loreley samt Ferienwohnungen und Gästezimmern, der Künstler Detlef Kleinen, das „Café am Rheinsteig“, das Loreley Weinstübchen und andere. Dennnoch hält sich hartnäckig das Gerücht, es wäre in dieser Stadt kein Geld zu verdienen. Die Folge: viele Häuser stehen leer oder werden nicht hinreichend gepflegt. Immobilien werden nicht professionell vermarktet, es wird zu wenig investiert. Nicht weil es sich nicht lohnen würde, sondern weil die Erwartungen negativ sind. Einerseits. Und andererseits gibt es einige Etablierte, deren Geschäfte gut laufen und die es schlichtweg nicht nötig haben, zu modernisieren. So wurde auf breiter Front der Strukturwandel verschlafen. Und das Ergebnis: ein schlechtes Selbstwertgefühl, ein stellenweise gruseliges Ortsbild. Macht nix, denn:

Die Gäste kommen trotzdem

Die Landschaft ist faszinierend, und der Mythos Loreley scheint nahezu unkaputtbar zu sein.
Das Foto oben habe ich veröffentlicht, weil ich es schön finde. Doch es ist erklärungsbedürftig. Es zeigt ein Symptom einer komplizierten, bedauerlichen und neuerdings sehr kontrovers diskutierten Entwicklung im Oberen Mittelrheintal. Ich denke, dass diese Diskussion das Tal und die Stadt weiterbringt. Deshalb dieser Artikel.

Gestaltung

Tag der Architektur 2015

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Alle Jahre wieder: Der Tag der Architektur steht bevor, eigentlich sind es sogar zwei. Und ich durfte mir wieder zwei Häuser aussuchen, die ich in der Landesschau vorstelle. Natürlich habe ich mich für Altbauten entschieden. Die beste Strategie gegen Flächenverbrauch und verödende Ortskerne: alte Häuser modernisieren. Hier sind zwei extreme Beispiele.

Liebgewonnene Gewohnheit: während die Kollegen arbeiten, knipse ich wild herum. Mein Lieblingsfoto diesmal: die Betonmischmaschine. Die Kleinen wollen tun, was die Großen tun. Kinder von Bauherren wollen bauen.

Altbausanierung

Neuer Anstrich, neuer Auftritt

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Wie immer: digital geht schneller als analog

Mit der Fassadensanierung ist es noch nicht richtig losgegangen, weil wir auf die Aufhängung für die Fensterläden warten. Ich habe sie bei dem Metallbauer bestellt, der auch die Absturzsicherung – vulgo: Geländer – für das Gaubenfenster herstellt. Die Haken für die Klappläden müssen mit eingeputzt werden. Deswegen kann der Maler erst weitermachen, wenn die Haken angeschraubt sind.
Während an der Hausfassade also noch keine Veränderung zu sehen ist, habe ich dem Blog innerhalb weniger Stunden einen neuen Anstrich verpasst. Wiederum ein Design (Theme) aus der wunderbaren Webdesign-Schmiede Elmastudio.

Das neue Erscheinungsbild des Blogs steht auch für eine thematische Auffrischung. Ich möchte das weite Feld, das der Blogtitel Häuser Menschen Abenteuer eröffnet, besser beackern.
In den vergangenen Monaten hatte ich mich hier überwiegend auf die Parzelle Haus konzentriert. Dabei spielen Menschen (zum Beispiel in der Flüchtlingshilfe) und Abenteuer (mit viel gutem Willen und Humor: die der Lokalpolitik) in meinem analogen Alltag eine mindestens ebenso wichtige Rolle.
Der enggeführte Blick auf mein Haus darf sich nun weiten. Auch dazu das neue Blog-Design, das mehr thematische Vielfalt bei hoffentlich gleich bleibender Übersichtlichkeit möglich macht. Das werde ich im Lauf der kommenden Wochen ausprobieren, denn Bloggen ist sehr oft learning by doing.
Wie immer: über Feedback freue ich mich. Kommentare sind willkommen.

Vermischtes

Sommer kommt

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Ein paar Impressionen aus dieser Woche

Mittwoch

Menschen am Rheinufer von St. Goar

Gegenüber belebt sich der Badestrand

Handewerker mit Hochdruckreiniger an Hausfassade

Maler Maas bereitet die Fassade fürs Verputzen vor

Zwei Personen sitzen auf Wolldecke am Rheinufer

Müßiggang am Ufer.

Freitag

 Rheinufer und B 42 mit Motorradfahrern

Bester Überblick vom Gerüst aus. In Rüdesheim aber nicht nur da treffen sich am verlängerten Wochenende (aber nicht nur dann) die Harley-Fans. Meinetwegen könnten sie leiser sein.

Farbfächer vor Hausfassade

Ich überdenke nochmal meine Farbwahl. Dabei hilft mir der Farb- und Materialfächer für die „Baukultur Oberes Mittelrheintal“. Der hat mir schon dabei geholfen, mich für Außenfensterbänke aus Basaltlava zu entscheiden. Besseres Foto davon folgt, wenn die Fassade wieder vorzeigbar ist.

Samstag

Ohne Foto: Ich arbeite an einem neuen Erscheinungsbild für diesen Blog.
Ausblick: Morgen ist Welterbetag. Bin gespannt und freue mich auf eine ganz besondere Stadtführung mit dem Gästeführer und ehemaligen Bürgermeister Heinz Heil.

Sankt Goarshausen

Skandal! – Eine Bloggerin und ihre Klartext-Zone

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Die Burgenbloggerin legt den Finger in die Wunde

Das ist die beste PR-Aktion seit Verleihung des Welterbe-Titels: Schräg gegenüber, auf der anderen Rheinseite, schreibt seit Kurzem eine Bloggerin über das Leben im Oberen Mittelrheintal. Um die Stelle des Burgenbloggers konnte man sich im vergangenen Jahr bewerben. Das Rennen machte Jessica Schober, die deshalb jetzt auf der Burg Sooneck wohnen darf und neugierig und unvoreingenommen über die Gegend berichtet. Die Burgenbloggerin darf den Finger in die Wunden legen. Sie braucht dabei keine Konsequenzen zu fürchten, denn anders als ich ist sie in sechs Monaten wieder weg.
Nach wenigen Tagen im Amt hat sie eines schon gemerkt: „wenn wir jetzt übers Mittelrheintal reden, dann höre ich immer wieder drei Themen: Bahnlärm, Brückenbau und Windräder. Das sind alles so Schlechte-Laune-Themen.“

Eine Watschn vom Staatssekretär

Die Burgenbloggerin genießt große mediale Aufmerksamkeit, schon deswegen, weil die Rhein-Zeitung bei dem Projekt mitmacht. Aber auch die oberste Denkmalschutzbehörde. Und also kommt der Kulturstaatssekretär die Bloggerin auf der Burg besuchen. Das Gespräch zwischen beiden ist ein echter Kracher. Eine der Wunden, in denen mitleidlos herumgewühlt wird: die Loreley. Die Burgenbloggerin ist enttäuscht von der Ödnis auf dem berühmten Felsen. Kulturstaatssekretär und Welterbe-Beauftragter Walter Schumacher: „Dieses Areal gehört zu einer Verbandsgemeinde, die nicht an der Spitze des Fortschritts ist.“
Zack. Das sollte sitzen.
Nun ist die Empörung groß in unserer Verbandsgemeinde. Das Interview hat einen kleinen Medienskandal entfacht. Rücktritt! Nestbeschmutzer!
Die Kritik des Staatssekretärs ist berechtigt, deswegen die laute Resonanz.

Doch wie immer sind die Hintergründe der angeprangerten Missstände kompliziert und werden es wohl nie auf den Burgenblog schaffen. Dass die VG Loreley Produkt einer Fusion ist, die Verbandsgemeindeverwaltung seitdem weit weg von der Loreley in Braubach sitzt, dass die Loreleystadt Sankt Goarshausen von Ehrenamtlichen regiert wird, was bei der Menge und Vielfalt der Aufgaben nahezu unmöglich ist, … . All das interessiert am Ende niemanden, sondern nur das Ergebnis ist sichtbar, die baulichen Missstände, für die die Einwohner und Ratsmitglieder sehr oft eine scheinbar einfache Lösung zur Hand haben: abreißen!
„Dass man auch mal etwas renovieren muss, das hat sich hier erst verspätet durchgesetzt.“, so der Staatssekretär in dem erwähnten Gespräch. (Da irrt er leider. Meine Erfahrung: Dass man auch mal was renovieren muss, das hat sich hier noch keineswegs überall durchgesetzt.)

Schild "Baustelle" vor Stadtturm und touristischen Wegweisern

In Arbeit. Eine Region auf dem Weg in die Zukunft.

„Burgenbloggerin mischt das Mittelrheintal auf“

Jessica Schober hat inzwischen auf ihrem Blog auf den Wirbel reagiert: „Hier ist Klartext-Zone“.
So wird eine Diskussion befeuert, die der Gegend nur gut tun kann.

Altbausanierung

Shabby Chic frei Haus: die Dielen

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Shabby Chic ist ein absonderlicher Einrichtungs-Trend. Ich würde sagen, eine Geschmacksverirrung. Die Gegenstände, die unter diesem Label im Internet gezeigt werden, sind meistens keines von beidem: weder richtig schäbig (shabby) aber noch viel weniger chic. Eifrige Modemäuschen sind offenbar nicht zu bremsen in dem Drang, Möbel und Schnickschnack mit weißer Farbe zu übertünchen und im Reigen mit Trockenblumen, Spitzendeckchen und Tüllgardinchen zu präsentieren.

Fotos mit überwiegend weiß eingerichteten Räumen, nostalgisch

Google Bildersuche zum Stichwort „Shabby chic“

Die Vorstellung, dass auf diese Weise auch edle alte Wurzelholzfurniere unwiederbringlich verdorben werden, ist mehr als gruselig.
Natürlich könnte ich sagen, was geht`s mich an, und endlich zu meinem eigentlichen Thema kommen. Okay, also, …:

Die Dielen

Während der Verputzerei wollte ich sie vor Sand und anderen Strapazen bewahren, und hatte deshalb das in den letzten Jahrzehnten aufgebrachte PVC und Laminat erst mal drauf gelassen. Nun ist das kleine Zimmerchen im ersten Stock soweit fertig. Der Maler riet mir, den Fußboden klar zu machen, bevor ich die Wände streiche. Das war offenbar ein guter Tipp. Unter dem Laminat kam in diesem Raum nicht PVC, sondern Fließestrich zutage. Der war schon gebrochen, also gab es kein Zurück mehr. Der Estrich musste raus.

aufgebrochener Fußboden-Estrich, darunter Holz

Unter dem Estrich kommen die alten Dielen zutage.

Ziemlich ernüchternd, dass es kein Ende zu nehmen scheint mit dem Staub und Dreck im Haus und ich nun wieder Schutt wegfahren muss. Dabei hatte ich gehofft, dass ich das kleine Zimmer nächste Woche würde einrichten können. Doch was unter dem Estrich zutage kam, stellt mich vor wieder neue Herausforderungen.

Die Überraschung: schön und schrecklich

Roher alter Dielenboden mit Rissen und Farbresten

Teils ist das Holz roh, teils mit braunen und weißen Farbresten behaftet. Das Graue sind Reste von Papier, mit dem die Dielen offenbar vor dem Aufbringen des Estrichs belegt worden waren.

Mit einer Breite von 20 bis 25 Zentimetern sind die Dielen trotz ihres schlechten Zustands ziemlich eindrucksvoll. Sie müssen lange begangen worden sein, denn sie sind an vielen Stellen ausgetreten. Die Ast-Ansätze stehen als kräftige Hubbel hervor, denn sie sind härter als das übrige Holz. Der Boden hat das Profil einer Dünenlandschaft. Zudem ist der Grundriss des Raums nicht rechteckig, sondern trapezförmig. Die Dielen aufzunehmen und umzudrehen, in der Hoffnung, dass die Rückseite vielleicht glatter ist, scheidet daher aus. Außerdem sind sie an einigen Stellen, vor allem vorne an der Tür, der Länge nach gerissen.

alte beschädigte Dielen nah

Schrubben, kratzen, schleifen. So versuche ich erstmal herauszufinden, ob die Dielen noch zu retten sind.

Die Dielen haben das Etikett „Shabby“ wirklich verdient. Fehlt aber noch der Chic.
Ich habe mir einen Exzenterschleifer ausgeliehen. Wie viel muss ich abschleifen, um zwischen Huckelpiste und „glatt wie ein Kinderpopo“ den goldenen Mittelweg zu finden? Auf keinen Fall möchte ich, dass die Dielen nachher „wie neu“ aussehen.

Schönes altes Wort: ausspänen

Neben der Oberfläche sind auch die Zwischenräume zu bearbeiten. Die Fugen zwischen den einzelnen Dielenbrettern sind bis zu 12 Millimeter breit und teils mit Holzleisten, teils mit einem undefinierbaren bröseligen Material gefüllt.

Dielenfuge mit altem Span.

Dielenfuge mit altem Span.

Im Forum von fachwerk.de habe ich recherchiert, dass man die Fugen ausspänt. Dazu muss man sie erst mit der Oberfräse sauber ausschneiden. Dann werden Holzleistchen von der entsprechenden Breite zurechtgeschnitten und in die Fugen eingeklebt. Dabei wird mir ein Freund helfen, der das schon mal gemacht hat. Danach kann ich die Dielen abschleifen und ölen. Oder sollte ich sie weiß lasieren, damit sie ganz sicher als „shabby chic“ gelten dürfen?

Altbausanierung Haustechnik

Wandheizung fertig

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Das Wohnzimmer bekommt eine 75 Meter lange Extrawurst

Alle Räume des Hauses bekommen neue Heizkörper, bis auf Wohnzimmer-Küche im Erdgeschoss. Dieser Raum ist nun mit einer Wandheizung ausgestattet. Mit der entsprechenden Ausrüstung kann man beide Systeme – Radiatoren (Heizkörper) und Flächenheizung (Wand-, Decken- oder Fußbodenheizung) in einem Heizkreislauf kombinieren.

Rohbauwand mit drei Fenstern, um diese herum Heizschlangen

Eigentlich sollten 95 Meter Wandheizungsrohr auf diese Fläche von knapp 10 qm. Es passten aber nur 75 Meter drauf. – Wird schon reichen, es gibt ja auch noch den Holzofen.

Das Material für die Wandheizung habe ich bei WEM in Koblenz geholt. Dort hatte man den Wärmebedarf für meinen Raum errechnet und geplant, dass auf die Wand gut 90 Meter Heizungsrohr passen müssten.
Zwei Rollen Verbundrohr von jeweils 50 Metern und die Zahnschienen aus Kunststoff, mittels derer das Rohr auf der Wand befestigt wird, passten problemlos in mein Auto. Das Material ist erstaunlich leicht und einfach zu handhaben.
Angebracht hat die Heizung ein Heizungsbauer aus Limburg, der auf Wandheizungen spezialisiert ist. Der Händler bietet diese Leistung nicht an.

Kleiner Kurs im Wandheizung verlegen

Damit das Rohr, das aus Metall und Kunststoff besteht, beim Verlegen nicht knickt, wird es durch eine Biegefeder geführt und dann in die Zahnschiene eingeklickt.
Man könnte das Rohr auch mit Hilfe von Lochband befestigen (siehe Foto ganz unten), wenn man ein paar Euro für die Zahnschienen sparen will.

nah: Rohr wird auf Wand befestigt

Verbundrohr anbringen mit Biegefeder und Zahnschiene.

Die Flächenheizung läuft mit einer geringeren Temperatur als die Heizkörper, deshalb wird sie an den Rücklauf angeschlossen, also da, wo das Wasser nach seinem Weg durch die Heizkörper schon einen guten Teil seiner Wärme abgegeben hat. Diese Rücklauftemperatur wäre aber immer noch zu hoch für die Fläche. Deshalb wird ein Rücklauftemparaturbegrenzer, kurz RTL-Box, eingebaut. Sieht so aus:

Teil der Heizungsinstallation: Regler u. Rohre

Die K-RTL-Box sorgt dafür, dass die Temperatur der Wandheizung getrennt vom übrigen Heizkreislauf geregelt werden kann.

Wer über die technischen Details mehr wissen möchte, kann auf haustechnikdialog.de nachlesen. Was dort unter dem Titel „Fußbodentemperierung“ steht, gilt genauso für die Wandheizung.

Insgesamt hat mich die Wandheizung etwa 1100 Euro gekostet, je zur Hälfte für Material und für Arbeitslohn. Kommen allerdings noch die Kosten für den Putz dazu, mit dem die Schlangen bedeckt werden.