nein, nicht „nageln“, wie den Pudding, sondern streichen. Denn auf den mühevoll erkämpften diffusionsoffenen Kalkputz soll jetzt natürlich nicht die übliche Dispersionsfarbe, sondern ein ebenfalls „offener“ Anstrich. Nachdem also jahrzehntelang Alpina weiß zu meinem Heimwerkerinnen-Dasein gehörte, wie der Fischerdübel und der Bosch-Schlagbohrer, wage ich jetzt mal etwas Neues (eigentlich sehr Altes). Im Netz fand ich ausführliche Diskussionen über die besten Rezepte für Kalk-Kaseinfarbe. Ich habe mich für das einfachste entschieden, ohne Öl und Ei und ohne den Kalk vorher monatelang sumpfen zu lassen.
Eiweiß und Kalk – so gesund!
Meine Farbe besteht nur aus Magerquark, Weißkalkhydrat und Wasser. Das Rezept von Georg Böttcher habe ich auf fachwerk.de gefunden.
Ich habe für den ersten Testlauf zwei Packungen Magerquark und die doppelte Menge Weißkalkhydrat mit Wasser angerührt. Diese Menge reichte für etwa 12 Quadratmeter. Viele Rezepte ordnen eine mehrstündige oder sogar mehrtägige Wartezeit an, aber ich habe schon nach einer halben Stunde mit dem Streichen begonnen. Das kleine Zimmer nach hinten raus erscheint mir für solche Experimente geeignet. Da habe ich auch meine ersten Erfahrungen beim Dielen Abschleifen gesammelt.
Verbürgt ist, dass Kalk-Kasein auf Lehm- und Kalkputz hält. Alles andere sollte man wohl erst testen. Besonders spannend ist, ob diese Öko-Farbe an den Zimmerdecken halten wird. Die sind nämlich nicht mit Kalkputz, sondern mit einer Spachtelmasse auf Gips-Kunststoff-Basis verputzt.
Solange sie nass ist, deckt die Farbe so gut wie gar nicht, deshalb ist es unmöglich, das Ergebnis gleich zu beurteilen. Nach einem Tag fand ich die Deckkraft akzeptabel, aber ein Anstrich reicht nicht aus. Ich werde also die Decke nochmal streichen. Die nächste Stufe des Experiments wird dann sein, die Kalk-Kaseinfarbe mit Pigmenten zu färben, denn die Zimmerwände sollen einen sonnigen Anstrich bekommen.
Fotos von der weißen Decke sind übrigens nicht aussagekräftig. Wenn die Wände fertig sind, versuche ich, das Ergebnis im Bild zu zeigen. Aber nur, wenn es schön geworden ist. 😉
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