Die Gegenwart
Die Stadt hat Potential, das im Moment verkannt wird. Manche der Einwohner sind mutlos geworden, aber einige sind sehr aktiv, um die Stadt wieder zur Blüte zu bringen. Die Umgebung ist von einzigartigem Reiz und durch die legendäre Loreley weltberühmt.
Ein großes Problem ist der Bahnlärm, das lässt sich nicht leugnen. Hier kann nur die Solidarität aller betroffenen Mittelrheingemeinden helfen, um politischen Druck aufzubauen, damit baulich Abhilfe geschaffen wird.
Das Rheintal ist die größte Verkehrsader Europas. Das hat auch Vorteile. Sankt Goarshausen ist nicht nur über die B 42, sondern auch per Bahn und per Schiff zu erreichen. Wer sich für Kultur und Geschichte interessiert oder gern wandert, findet hier ein wunderbares Freizeitangebot.
Doch nicht nur der Tourismus belebt die Stadt, sondern auch das Wilhelm-Hofmann-Gymnasium. Mehr als 800 Schülerinnen und Schüler aus 68 Städten und Dörfern kommen zum Unterricht hier her.
Einige Eckpunkte der Stadtgeschichte
1324 erhält das Fischerdorf Sankt Goarshausen (…) die Stadtrechte und wird in den folgenden Jahrzehnten durch Mauer und Türme befestigt.
Der Handel mit Rheinsalm sowie zahlreiche Mühlen an den beiden einmündenden Bächen schaffen die wirtschaftliche Grundlage für die noch junge Stadt.
1816 kommt St. Goarshausen mit dem gesamten rechten Rheinufer an das neugegründete Herzogtum Nassau und wird Sitz eines Amtes. Nun nimmt der Ort an Bedeutung und Größe zu. Handel und Verkehr wachsen, erst langsam, dann immer stetiger, begleitet durch freie Rheinschifffahrt, durch die Anlage der Rheinuferstraße in den Jahren 1848 bis 1850 und den Bau der rechtsrheinischen Eisenbahn.
Von 1885 bis 1969 ist St. Goarshausen Sitz es gleichnamigen Kreises, der danach im Rhein-Lahn-Kreis mit Amtssitz in Bad Ems aufgeht.
aus: Paul-Georg Custodis, St.Goarshausen mit Burg Katz und Patersberg, Rheinische Kunststätten Heft 258, Köln 1981
1950 verzeichnete die Stadt den höchsten Bevölkerungsstand in ihrer Geschichte, 2.677 Einwohnerinnen und Einwohner. Seitdem ist Sankt Goarshausen um mehr als die Hälfte geschrumpft, auf 1.317 Menschen (Stand Dezember 2015, Quelle: Statistisches Landesamt).