Uwe Rumeney erklärt mir das Haus
Uwe Rumeney habe ich auf einer Veranstaltung zum Thema Leerstand kennengelernt. Er ist Zimmerer und Restaurator und betreibt gegenüber, im Hunsrück, die Firma Ars Ligni. Er hat für Tadao Ando eine historische Scheune transloziert und für den Film Heimat 3 (Edgar Reitz) das Günderode-Haus.
Uwe Rumeney hat sich mein Haus angeschaut und konnte einiges darüber sagen, zum Beispiel, was es mit der Wandnische (unten, Bildmitte) im Keller auf sich hat.
Zur Bauzeit des Gewölbes gab es noch kein elektrisches Licht. In die Nische wurde eine Kerze oder Öllampe gestellt, um den Keller zu erleuchten.
Das Gebäude oberhalb es Kellers ist unspektakulär, bis auf die Bögen im Wohnzimmer, deren Sinn sich auch diesem versierten Hauskenner nicht erschließt. Dafür bekomme ich ganz oben einen Crashkurs in Dachkonstruktion. Uwe Rumeney erklärt mir, dass das Dach vermutlich mehrfach umgebaut worden ist.
Bevor die Gaube in ihrer heutigen Form gestaltet wurde, stand hier eine Strebe, parallel zu der an der Giebelwand (1).
Auch vermutet er, weitere Hinweise könnten hinter dem Wandschrank (2) versteckt sein. Und tatsächlich kommen beim Abbruch der Wandschränke oberhalb des Kniestocks die Reste der Fußpfette zum Vorschein.
Und da zeigt sich auch, dass es langsam Zeit wird für die Dachsanierung. Denn hier fällt schon der Putz ab. Das Schilfrohr, das als Putzträger drin liegt, ist feucht und faulig.
Nun warte ich drauf, dass sich Zimmerermeister Rammersbach aus dem Urlaub zurückmeldet. Wenn der Winter weiter so mild bleibt, können wir hoffentlich bald anfangen.
(Wer mehr zum Thema Dachkonstruktion sucht – der Unterschied zwischen Sparrendach und Pfettendach ist sehr schön hier auf Wikipedia dargestellt.)
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