„Das haben Sie auf Ihrem Blog ja gar nicht angekündigt“, bemerkte ein Nachbar, der mich heute in staubiger Baukluft vor dem Haus antraf. Fast, als wollte er mich für unbotmäßige Heimlichtuerei oder eine Überrumplungsaktion tadeln*.
Dass ich Container und Aufstellgenehmigung gleichsam von einem Tag auf den anderen bekam, hat mich selbst überrascht. Gemeinsam mit zwei Helfern habe ich heute mit Entkernen begonnen. Morgens bin ich zum Mietpark in Kemel gefahren, um ein Schuttrohr auszuleihen. Leider passten nur vier der benötigten acht Teile in meinen Toyota Kombi. Also haben wir heute noch alles die Treppe runter getragen. Mal schauen, ob es morgen klappt mit dem Schuttrohr.
Zwangsversteigerung
Zwischen Mietpark und Baustelle habe ich noch einen Abstecher zum Amtsgericht Sankt Goar unternommen. Dort wurde ein Haus zwangsversteigert, das schräg hinter meinem in der Gäsegasse liegt, direkt an der Bahntrasse. Die erste Viertelstunde saß ich mit der Rechtspflegerin und dem Vertreter der Gläubigerbank allein im Saal. Die Rechtspflegerin verriet, dass jemand eine Sicherheitsleistung hinterlegt hatte, was darauf schließen ließ, dass der- oder diejenige ein Gebot abgeben wollte. Ich war dort, um herauszufinden, wie es mit diesem Haus weitergeht, das wohl schon lange leersteht.
Nach etwa der Hälfte der Bietzeit kam eine junge Frau und bot die Hälfte des angesetzten Verkehrswerts. Da im ersten Termin eigentlich sieben Zehntel erforderlich sind, wurde der Zuschlag unter Vorbehalt erteilt. Vermutlich wird die Gläubigerbank aber froh sein, wenigstens diese 12.500 Euro zu erlösen.
Was nun mit dem Haus geschieht, habe ich übrigens nicht erfahren. Die Erwerberin blieb vage in ihren Aussagen. Auf den Immobilienmärkten ist Diskretion eine sehr verbreitete Eigenschaft.
Warum bin ich denn so neugierig, was geht es mich überhaupt an?
Die Antwort ist einfach. Ich interessiere mich für die Entwicklung der Stadt, vor allem der Altstadt, und in einer so kleinen Stadt ist jedes einzelne Haus wichtig.
Und weil das so ist, wird es auch höchste Zeit, dass es mit meinem Haus voran geht.
*Tatsächlich habe ich mich aber gefreut, dass er sich als Blogleser zu erkennen gab.
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